Eine kurze Geschichte über Troja

  Achill lag im Schmutz, der Pfeil des Trojaners hatte ihn schwer verletzt, so was blödes dabei hatte er ihn sogar kommen sehen, aus einem seltsamen Grund ist er dem Pfeil nicht ausgewichen. Seine Kampfgenossen konnten ihm nicht helfen, Loki schwang seinen Speer gegen einen Angreifer seltsam langsam und auch die Aktionen des Trojaners waren stark verlangsamt. Achill war ruhig ja er lächelte sogar.

   Wie konnte es so weit kommen. Noch in der letzten Woche hatte Achill drei Trojaner getötet. Einen Trojaner hatte er mit bloßen Händen erwürgt, kurz zuvor hatte dieser ihm seinen Speer mit einem Fußtritt aus der Hand gedrückt. Sein bester Freund hatte ihm beigestanden und den Gegner mit seinem Speer verletzt. Achill hatte sich daraufhin auf den Soldaten gestürzt und mit seinen Händen den Kehlkopf eingedrückt. Die Haut dieses Menschen fühlte sich seltsam glatt an -- Achill musste an seinen Sohn denken der nun ungefähr 26Jahre alt sein musste. Nachdem der Gegener aufhörte zu atmen nahm Achill ihm den Helm ab. Er erzitterte.

   Worum ging es in diesem Krieg überhaupt? Die Trojaner haben wirklich alles getan um den Hellenen das Leben schwer zu machen, jedesmal wenn er mit seinem Vater durch das große Tor segelte um mit dem Volk auf der anderen Seite Handel zu treiben wurde ein Großteil der Ware als Zoll einbehalten und auf dem Rückweg das gleiche Spiel. Das konnte so nicht weitergehen. Sein Vater kannte es nicht anders. Der Zoll ist ein Übel, aber die Schifffahrt sei ein Gedenk der Trojaner sehr sicher und alles hat seinen Preis pflegte er zu sagen.

   Nach einer Handelsreise mit seinem Vater war Achill mit anderen Händlern ins Gespräch gekommen und schnell war das Thema Trojaner-Zoll. Hier hatte er zum ersten Mal mit Loki gesprochen und die beiden mochten sich auf Anhieb der tiefe Groll gegen die Trojaner verbandt die beiden inniglich.

   Jahre später hatte Achill die Schwester von Loki zur Frau genommen die ihm mehrere Kinder zeugte. Sie hätten in Frieden leben können wenn da nicht die Sache mit dem verdammten Zoll gewesen wäre. Jedes Jahr wurde es schwerer und schwerer und in einem Jahr brachten die Bauern nur wenig Getreide zum Markt, ein Teil der Ernte sei verdorrt hatte es geheißen. Doch Loki hatte in Erfahrung bringen können, das einige der Bauern angefangen hatten direkt an die Trojaner zu verkaufen.

   Fast sämtliche Händler trafen sich denn auch zu einer Versammlung am Hafen. Achill und Loki lauschten den Worten von Odysseus der versuchte die Probleme aus verschiedenen Sichtweisen zu analysieren. Loki war sichtbar verärgert und machte denn auch seinem Unmut lautstark Luft: "Meine Familie hungert, ohne Mehl kommen wir nicht über die Runden und wessen Schuld das Ganze ist wissen wir doch alle!" Odysseus versuchte verzweifelt die Gemüter zu beschwichtigen doch vergeblich. Am Ende der Versammlung kamen die Anwesenden zu der Übereinkunft, dass gegen die Trojaner gehandelt werden muss. Odysseus hielt sich bedeckt, doch als aus den Reihen der Befürworter der Verdacht geäußert wurde, dass er in den Diensten des Feindes stehen würde, machte er deutlich dass er Hellene sei und nichts anderes.

   Der Bau einer Flotte war schnell beschlossene Sache und so befanden sich denn auch Achill und Loki auf einer dieser neuen Boote. Die Stimmung wechselte leicht zwischen allgemeiner Sorge und Zorn auf die schlechte wirtschaftliche Situation. "Wenn wir am Strand von Ilion landen, was werden wir vorfinden?" fragte Achill. "Nun jede Menge Trojaner und vor allem ihre Söldner, Trojaner sind ja bekannterweise feige!", Loki war gut gelaunt und dabei seinen Bronzespeer zum wiederholten Mal zu schärfen. "Da hast Du Recht die Trojaner sind sicherlich schon dabei sich zu verkriechen und ihr Hab und Gut ins Landesinnere zu schaffen!" Kurzum die Stimmung an Bord war hervorragend.

   Die Landung gestaltete sich denn auch einfacher als gedacht, entgegen der Befürchtung der Griechen war keineswegs der Angriffsplan an den Feind verraten worden. Daher konnten sie nahezu ungehindert in den vorgelagerten Dörfern Ilions wüten. Das Töten des Feindes war anfangs denn auch nicht leicht, doch als ein jeder von ihnen erst mit dem Blute des Gegners Kontakt hatte stellte sich rasch eine gewisse Routine ein. Anfangs wurden nur die wehrfähigen Männer getötet, doch als ein zehnjähriger Junge seinem verletzten Vater zu Hilfe eilen wollte wurde auch dieser getötet.

   Die Frauen der Feinde zu beschlafen galt rasch unter den Hellenen als legitim, schließlich waren alle gut genährt. Auch Achill nutzte die Gelegenheit und suchte die körperliche Nähe von Trojanerinnen um seine Lust zu befriedigen.

   Die adligen Trojaner lebten nicht in diesen Dörfern, nein sie bewohnten die Burg auf einem Hügel. Als sie von dem Überfall erfuhren war es fast zu spät, doch es gelang ihnen die Barbaren -- so nannten sie die Hellenen -- zumindest aufzuhalten.

   Die Hellenen waren denn auch fast des Kämpfens überdrüssig als die Trojaner zum Gegenangriff übergingen. Oh mit einem mal war es viel schwieriger für die Kämpfer, keine schlecht ausgerüsteten Hafenarbeiter sondern die gutgerüsteten Söldner der Trojaner standen ihnen nun gegenüber. Achill und Loki hatten mittlerweile sich in den Reihen der Griechen sich als mutige Kämpfer einen Namen gemacht, und es gelang ihnen als Vorbild für weitere Kampfgenossen den Vorstoß der Hellenen fortzusetzen. Ja es verging denn auch kaum ein Tag ohne Kampf und Liebe mit einer mittlerweile versklavten Frau.

   Achill hatte seiner Sklavin mittlerweile einen hellenistischen Namen gegeben. Wenn eine Unterhaltung zwischen Achill und S__ anfangs unmöglich war so hatte S__ doch einige Brocken von Achills Muttersprache gelernt und so entstand so etwas wie eine Beziehung zwischen den Beiden. Anfangs hatte Achill S__ noch regelmäßig geschlagen und gefesselt, schließlich sollte sie nicht abhanden kommen und ihm gefügig sein. Doch irgendwann fragte sie ihn unvermittelt: "Warum hast Du meinen Sohn und meinen Mann getötet?" "Warum nehmt ihr Trojaner uns unser Getreide und unsere Waren wenn wir handeln wollen!", Achill war außer sich und er verprügelte seine Sklavin heftiger denn je. S__ schluchzte und wollte sterben doch die Fesseln die er ihr wieder angelegt hatte verhinderten dies.

   Den nächsten Tag sollte Achill nicht überleben.

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